Verkehrskonzept: Neue Verkehrsführung Schulgasse
Im Zuge eines Dringlichkeitsantrags stellte die Bürgerliste GERMS bei der Gemeinderatssitzung am 30.06.2022 ihr Konzept für eine verbesserte Verkehrsführung im Bereich der Bäckerei Weingartner vor.
Kernpunkt des Konzepts ist eine Auflösung der Schulgasse zwischen Weingartner und der Volksschul-Sporthalle. Die neue Verkehrsführung würde dann mittig über das derzeit größtenteils als Parkplatz genutzte Areal vor der Bäckerei Weingartner verlaufen. Die Flächen über der mittig verlaufenden Marktbach-Verrohrung befindet sich nämlich ohnehin in Gemeindebesitz.
“Unser Vorschlag ist Teil unseres Gesamtkonzepts für Groß Gerungs, bringt für die Gemeinde eine verbesserte Verkehrsführung und für die Grundeigentümer die bestmögliche Flächennutzung”, so Stadtrat Markus Kienast (Bürgerliste GERMS).
So ginge das stillgelegte Teilstück der Schulgasse an die Fa. Weingartner, wodurch zum Servieren im Gastgarten keine Straße mehr überquert werden müsste, was aktuell arbeitsrechtlich problematisch ist. Der Platzgewinn würde außerdem eine Vergrößerung des Gastgartens mit ansprechender Neugestaltung mit viel Grün erlauben.
Auf der Kirchenseite sollen laut Konzept der Bürgerliste mehrere Weingartner-Grundstücke mit einem Teilstück der Ortliebgasse verschmolzen werden und so ein zusammenhängendes Grundstück vom Kirchenplatz bis an die neue Straße bilden, groß genug für ein gut dimensioniertes Geschäftslokal oder ein Ärztehaus mit Parkdeck im Erdgeschoß, jeweils mit begrünter Dachterrasse. Auch das Thema der Umbenennung der Ortliebgasse könnte sich durch die de facto Degradierung zu Hauszufahrten von selbst erledigen.
Die mittig verlaufende “neue Schulgasse” soll zukünftig als Einbahn geführt werden, nördlich gesäumt von mit Photovoltaik überdachten Parkplätzen und südlich von einer ausgedehnten Bushaltestelle. In Kombination mit Haltebuchten für PKWs würde das sicherstellen, dass alle Zubringer zur Volksschule ihre Passagiere auf der Volksschulseite aussteigen lassen, wodurch sich die Sicherheit für Schulkinder deutlich erhöhen soll. Langfristig könnte die Bushaltestelle in Vorausschau auf eine mögliche Neugestaltung des Hauptplatzes auch den Busverkehr von und nach Zwettl aufnehmen.
“Im Bereich des neuen Straßenstücks wäre im Zuge so eines Projekts dann auch gleich die Verrohrung des Marktbachs zu erneuern”, so Stadtrat Kienast, zuständig für die Abwasser-Agenden in der Gemeinde. Historische Akten und neueste Berechnungen würden nämlich zeigen, dass diese schon ab einem 10-jährigen Hochwasser an ihre Grenzen stoßen kann.
Auch eine Lösung des altbekannten Problems der Fäkalienaustritte aus der Kanalisation zwischen BIPA und Blumenhandlung Hahn müsse mit einem Entwicklungskonzept für das gesamte Areal in Einklang gebracht werden.
“Erste Schritte haben wir auf Gemeindeebene schon gesetzt. Ein Gesamtkonzept braucht es, damit wir uns mit der Lösung des einen Problems nicht die des anderen verbauen”, warnt Kienast.
Für die Finanzierung des Projekts sollen unter anderem EU-Förderungen für die Entwicklung des ländlichen Raums herangezogen werden.
“Je umfassender wir hier Stadt und Gemeinde weiterentwickeln, desto besser wird die Förderwürdigkeit eingestuft werden. Wir sind also gut beraten, im Projekt möglichst viele Aspekte der Stadtplanung zu berücksichtigen”, so Kienast.